Was Sie selbst untersuchen können:

1. Vergleichen Sie die vorhandenen Gebrauchsspuren am Lenkrad, an den Bedienelementen und der gesamten Innenausstattung mit dem Zustand, den Sie bei der vom Tacho abgelesenen Laufleistung beim Autokauf erwarten würden.
2. Kontrollieren Sie das Alter der Reifen anhand der DOT-Nummer und überschlagen Sie, ob bei der abgelesenen Laufleistung tatsächlich schon eine neuer Satz Reifen notwendig geworden wäre. Grob gilt, dass ein Reifen ca. 50.000 km schafft. Entsprechend angepasst werden muss die Rechnung, wenn ein Winterradsatz vorhanden ist
3. Suchen Sie im Motorraum nach Etiketten, Anhängern und sonstigen Aufklebern, die von den Werkstätten beim Ölwechsel & Co. angebracht wurden.
4. Werfen Sie einen Blick ins Serviceheft oder die TÜV-Berichte und kontrollieren Sie, wie hoch vor dem Autokauf die jährliche Laufleistung im Schnitt war.

Was Sie in der Vertragswerkstatt untersuchen lassen können:

1. Lassen Sie den im Fahrzeugschlüssel abgespeicherten Kilometerstand auslesen.
2. Lassen Sie die Daten der Steuergeräte auslesen, insbesondere die letzte Änderung der Datenstände. Bestmöglich mehrere Steuergeräte (z.B. Getriebe und Klima) auslesen lassen.
3. Fragen Sie nach der Historie des Fahrzeugs. Über uns als Kfz-Meister & Anwaltskanzlei in München können Sie bei begründetem Verdacht einer Manipulation nach dem Autokauf eine gerichtliche Verfügung hierfür erwirken.
4. Viele Fahrzeuge führen stetig eine Plausibilitätsprüfung durch und speichern ggf. einen Fehler ab. Diesen Fehler auslesen, aber nicht von den Werkstätten löschen lassen!

Was ein spezialisierter Sachverständiger bzw. Gutachter untersuchen kann:

1. Die Kilometerlaufleistung wird in mehreren Steuergeräten gespeichert. Ein Sachverständiger kann bei Ihrem Gebrauchtwagen in der Datenstruktur der Bordnetz-Systemsteuerung nach Änderungen des Datenstands und nach anderen Hinweisen auf einen Tachobetrug suchen, beispielsweise demontierter Tacho, Auflagespuren einer Datenübermittlungszange, geflashte Steuergeräte usw.
2. Letztendlich gibt es noch eine sehr kostspielige Möglichkeit, die ungefähre Laufleistung eines Motors anhand des vorhandenen Verschleißes im Motor und einer Auswertung des Motoröls im Labor feststellen zu lassen.
3. Wir als Rechtsanwaltskanzlei und Kfz-Meister aus München können Sie hier bestmöglich beraten und ggf. an einen spezialisierten Gutachter vermitteln.

Was Sie selbst untersuchen können:

1. Einen Unfallschaden kann man nie zu 100% verstecken, da der Karosserieverbund mit der Werkslackierung so nicht wiederhergestellt werden kann.
2. Sehen sich die Spaltmaße an Motorhaube, Türen und Kofferraumklappe an. Sind Unregelmäßigkeiten erkennbar, deutet dies auf eine De- und Neumontage der Bauteile hin.
3. Sehen Sie sich die Befestigungsstellen und Anbindungsstellen von Kotflügel, Motorhaube, Türen, Heckklappe usw. an. Ist der Lack dort beschädigt oder zeigen die Schrauben Montagespuren, deutet dies auf eine De- und Neumontage der Bauteile hin.
4. Untersuchen Sie Bauteile wie Scheinwerfer, Rückleuchten und Glasscheiben auf einen Stempel des Produktionsdatums und vergleichen Sie diese mit dem Baujahr und dem Gesamtalter des Fahrzeugs.
5. Schauen Sie aus einem spitzen Winkel auf die lackierten Flächen und verändern dabei den Blickwinkel. Sehen Sie Einschlüsse oder Unregelmäßigkeiten im Lack oder passt das Lackbild nicht zu den restlichen Bauteilen, ist dies kein Lack, der im Werk hergestellt wurde, sondern manuell nachlackiert wurde.
6. Untersuchen Sie alle Anbauteile und die Karosserie selbst auf Lackkanten, insbesondere an den durch Anbauteile verdeckten Karosserieflächen und die Anbauteile selbst an den umgebogenen Endkanten. Lackkanten und Übergänge entstehen, wenn Bauteile abgeklebt werden und dann bis zu der Abklebung neulackiert wurde. Je nachdem wie genau gearbeitet wurde, sind diese haptisch fühlbar oder bei guter Arbeit nur schwer zu erkennen.

Was Sie in der Vertragswerkstatt oder von einem Gutachter untersuchen lassen können:

1. Mittels Lackschichten-Messgerät kann die Lackschichtdicke gemessen werden. Ab Werk liegt diese bei ca. 100 – 200 Mikrometern, also 0,1 – 0,2 Millimetern.
2. Der Unterboden und die Karosserie kann auf offensichtliche Reparaturen, Produktionsdatum der Fahrwerksteile usw. kontrolliert werden.
3. Der Fehlerspeicher kann ausgelesen werden und etwaige Aufprallszenarien bzw. deren Löschung können eingespeichert sein.
4. Mit einem Endoskop, d.h. einer flexiblen Sonde, kann die Innenseite der Karosserie begutachtet werden. Hier sieht man Reparaturen des Karosserieverbundes meist sehr deutlich.