Steuerfalle beim Verkauf von EM-Tickets

Wer das Glück hatte, Tickets für die UEFA EURO 2024 Europameisterschaft zu ergattern, könnte in Versuchung geraten, die Tickets gewinnbringend zu veräußern. Doch Achtung: Hier lauert eine Steuerfalle!

Im folgenden Beitrag werden die steuerlichen Konsequenzen und Strafbarkeitsrisiken eines privaten Ticketverkaufs erläutert.

UEFA EURO 204: Steuerfalle beim Verkauf von EM Tickets
Steuerfalle beim Verkauf von EM Tickets

Ihnen wird Steuerhinterziehung wegen fehlender Erklärung von privaten Veräußerungserlösen vorgeworfen? Wir verteidigen Sie im Ermittlungsverfahren. Kontaktieren Sie uns per Mail an mail@haider.legal oder telefonisch unter 089 / 523 88088.

Bereits im Jahr 2019 hat der Bundesfinanzhof BFH entschieden, dass der private Verkauf von Fußballtickets zu versteuern ist (Urteil v. 29.10.2019 – IX R 10/18).

Übersicht:

  1. Was war passiert?
  2. Was hat der Bundesfinanzhof entschieden?
  3. Haltefrist von 1 Jahr ist entscheidend
  4. Keine Ausnahme: Tickets sind kein Gegenstand des täglichen Gebrauchs
  5. EM Tickets 2024: Achtung beim Verkauf
  6. Fazit für die EM 2024
  7. Private Veräußerungsgeschäfte: Strafbarkeit wegen Steuerhinterziehung droht

Was war passiert?

Ein Mann hatte im April 2015 über die offizielle UEFA-Webseite Tickets für das Champions League Finale zugelost bekommen. Die Anschaffungskosten für die beiden Tickets betrugen 330 €. Er hatte ursprünglich geplant, das Finale zusammen mit seinem Sohn zu besuchen. Später entschloss er sich zum Verkauf der Tickets. Der Verkauf erfolgte über eine Ticketplattform im Mai 2015. Der ausbezahlte Veräußerungserlös abzüglich Gebühren betrug knapp 3.000 €. 

Was hat der Bundesfinanzhof entschieden?

Das Finanzamt entschied, dass der Veräußerungsgewinn von ca. 2670 € als Einkommen versteuer werden muss. Der BFH bestätigte diese Entscheidung.  Der Gewinn aus der Veräußerung der UEFA Champions League Tickets innerhalb gehört zu den Einkünften aus privaten Veräußerungsgeschäften nach § 23 EStG.

Das Urteil stellt klar, dass die Veräußerung von Tickets für Sportveranstaltungen, die innerhalb eines Jahres nach Erwerb erfolgt und einen Gewinn erzielt, als privates Veräußerungsgeschäft besteuert werden kann.

Haltefrist von einem Jahr ist entscheidend

Das Gesetz sieht vor, dass Gewinne aus bestimmten privaten Geschäften versteuert werden müssen, wenn sie innerhalb eines Jahres vorgenommen werden. 

Die Veräußerung der Tickets innerhalb eines Jahres nach Erwerb stellt somit ein privates Veräußerungsgeschäft dar. 

Die Tickets sind Wirtschaftsgüter im Sinne des § 23 EStG, da sie das verbriefte Recht auf Stadionzutritt und den Besuch des Fußballspiels repräsentieren.

Keine Ausnahme: Tickets sind kein Gegenstand des täglichen Gebrauchs

Bei Gegenständen des täglichen Gebrauchs sieht das Gesetz eine Ausnahme von der Besteuerung vor. Darunter fallen beispielsweise Gebrauchtwagen.

Hier wurde jedoch entschieden, dass die Tickets keine Gegenstände des täglichen Gebrauchs seien, da sie ein Wertsteigerungspotential aufweisen und nicht regelmäßig oder mehrfach genutzt werden können.

EM Tickets 2024: Achtung beim Verkauf

Es ist davon auszugehen, dass die Rechtsprechung für die UEFA Champions League Tickets auch auf den Kauf und Verkauf von EM-Tickets für die Fußball EM UEFA EURO 2024 in Deutschland Anwendung finden wird.

Fazit für die EM 2024

Wer also sein Ticket binnen eines Jahres z.B. über den Ticket-Schwarzmarkt wieder verkauft, muss den Veräußerungsgewinn als Einkommen versteuern und in der Steuererklärung angeben. 

Private Veräußerungsgeschäfte: Strafbarkeit wegen Steuerhinterziehung droht

Wird die Angabe des Verkaufsgewinns aus privaten Ticketverkäufen nicht in der Steuererklärung als Einnahme angegeben, droht ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung. 

Wird gegen Sie wegen des Verdachts einer Steuerhinterziehung durch den Verkauf von Fußballtickets ermittelt?

Holen Sie sich die erforderliche Expertenhilfe für Ihr Verfahren. Wir schützen Ihre Rechte und verteidigen Ihre Interessen gerichtlich und außergerichtlich.

Das Gesetz sieht bei der Straftat der Steuerhinterziehung in § 370 AO eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren vor. Liegt der Steuerschaden bei über 1 Mio. EUR, wird zumeist eine Gefängnisstrafe, d.h. ohne Bewährung, ausgesprochen. 

Steuerstrafrecht, Steuerhinterziehung: Das Bild zeigt 100 Euro-Scheine.

Lesen Sie hierzu unseren Beitrag zum Thema Steuerhinterziehung.

Schlagwörter:

EM-Ticket Verkauf, Schwarzmarkt, Steuerstrafrecht, Besteuerung privater Veräußerungsgeschäfts, Anwalt München Steuerrecht, Anwalt München Strafrecht, Bildquelle

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Wer das Glück hatte, Tickets für die UEFA EURO 2024 Europameisterschaft zu ergattern, könnte in Versuchung geraten, die Tickets gewinnbringend zu veräußern. Doch Achtung: Hier lauert eine Steuerfalle!

Im folgenden Beitrag werden die steuerlichen Konsequenzen und Strafbarkeitsrisiken eines privaten Ticketverkaufs erläutert.

UEFA EURO 204: Steuerfalle beim Verkauf von EM Tickets
Steuerfalle beim Verkauf von EM Tickets

Ihnen wird Steuerhinterziehung wegen fehlender Erklärung von privaten Veräußerungserlösen vorgeworfen? Wir verteidigen Sie im Ermittlungsverfahren. Kontaktieren Sie uns per Mail an mail@haider.legal oder telefonisch unter 089 / 523 88088.

Bereits im Jahr 2019 hat der Bundesfinanzhof BFH entschieden, dass der private Verkauf von Fußballtickets zu versteuern ist (Urteil v. 29.10.2019 – IX R 10/18).

Übersicht:

  1. Was war passiert?
  2. Was hat der Bundesfinanzhof entschieden?
  3. Haltefrist von 1 Jahr ist entscheidend
  4. Keine Ausnahme: Tickets sind kein Gegenstand des täglichen Gebrauchs
  5. EM Tickets 2024: Achtung beim Verkauf
  6. Fazit für die EM 2024
  7. Private Veräußerungsgeschäfte: Strafbarkeit wegen Steuerhinterziehung droht

Was war passiert?

Ein Mann hatte im April 2015 über die offizielle UEFA-Webseite Tickets für das Champions League Finale zugelost bekommen. Die Anschaffungskosten für die beiden Tickets betrugen 330 €. Er hatte ursprünglich geplant, das Finale zusammen mit seinem Sohn zu besuchen. Später entschloss er sich zum Verkauf der Tickets. Der Verkauf erfolgte über eine Ticketplattform im Mai 2015. Der ausbezahlte Veräußerungserlös abzüglich Gebühren betrug knapp 3.000 €. 

Was hat der Bundesfinanzhof entschieden?

Das Finanzamt entschied, dass der Veräußerungsgewinn von ca. 2670 € als Einkommen versteuer werden muss. Der BFH bestätigte diese Entscheidung.  Der Gewinn aus der Veräußerung der UEFA Champions League Tickets innerhalb gehört zu den Einkünften aus privaten Veräußerungsgeschäften nach § 23 EStG.

Das Urteil stellt klar, dass die Veräußerung von Tickets für Sportveranstaltungen, die innerhalb eines Jahres nach Erwerb erfolgt und einen Gewinn erzielt, als privates Veräußerungsgeschäft besteuert werden kann.

Haltefrist von einem Jahr ist entscheidend

Das Gesetz sieht vor, dass Gewinne aus bestimmten privaten Geschäften versteuert werden müssen, wenn sie innerhalb eines Jahres vorgenommen werden. 

Die Veräußerung der Tickets innerhalb eines Jahres nach Erwerb stellt somit ein privates Veräußerungsgeschäft dar. 

Die Tickets sind Wirtschaftsgüter im Sinne des § 23 EStG, da sie das verbriefte Recht auf Stadionzutritt und den Besuch des Fußballspiels repräsentieren.

Keine Ausnahme: Tickets sind kein Gegenstand des täglichen Gebrauchs

Bei Gegenständen des täglichen Gebrauchs sieht das Gesetz eine Ausnahme von der Besteuerung vor. Darunter fallen beispielsweise Gebrauchtwagen.

Hier wurde jedoch entschieden, dass die Tickets keine Gegenstände des täglichen Gebrauchs seien, da sie ein Wertsteigerungspotential aufweisen und nicht regelmäßig oder mehrfach genutzt werden können.

EM Tickets 2024: Achtung beim Verkauf

Es ist davon auszugehen, dass die Rechtsprechung für die UEFA Champions League Tickets auch auf den Kauf und Verkauf von EM-Tickets für die Fußball EM UEFA EURO 2024 in Deutschland Anwendung finden wird.

Fazit für die EM 2024

Wer also sein Ticket binnen eines Jahres z.B. über den Ticket-Schwarzmarkt wieder verkauft, muss den Veräußerungsgewinn als Einkommen versteuern und in der Steuererklärung angeben. 

Private Veräußerungsgeschäfte: Strafbarkeit wegen Steuerhinterziehung droht

Wird die Angabe des Verkaufsgewinns aus privaten Ticketverkäufen nicht in der Steuererklärung als Einnahme angegeben, droht ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung. 

Wird gegen Sie wegen des Verdachts einer Steuerhinterziehung durch den Verkauf von Fußballtickets ermittelt?

Holen Sie sich die erforderliche Expertenhilfe für Ihr Verfahren. Wir schützen Ihre Rechte und verteidigen Ihre Interessen gerichtlich und außergerichtlich.

Das Gesetz sieht bei der Straftat der Steuerhinterziehung in § 370 AO eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren vor. Liegt der Steuerschaden bei über 1 Mio. EUR, wird zumeist eine Gefängnisstrafe, d.h. ohne Bewährung, ausgesprochen. 

Steuerstrafrecht, Steuerhinterziehung: Das Bild zeigt 100 Euro-Scheine.

Lesen Sie hierzu unseren Beitrag zum Thema Steuerhinterziehung.

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EM-Ticket Verkauf, Schwarzmarkt, Steuerstrafrecht, Besteuerung privater Veräußerungsgeschäfts, Anwalt München Steuerrecht, Anwalt München Strafrecht, Bildquelle

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