Ob Unternehmer oder Privatperson – wer Steuern hinterzieht, riskiert nicht nur hohe Nachzahlungen, sondern auch strafrechtliche Sanktionen bis hin zur Freiheitsstrafe. Prominente Beispiele wie die Fälle Alfons Schuhbeck oder Uli Hoeneß haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass harte Strafen bei Steuerhinterziehung ausgesprochen werden.

Gerade in den letzten Jahren haben die Finanzbehörden ihre Ermittlungsmaßnahmen verstärkt und nutzen modernste Technik zur Aufdeckung von Steuervergehen.
Dennoch kursieren zahlreiche Mythen, die Steuerpflichtige in falscher Sicherheit wiegen.
Dr. Jasmin Haider, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Steuerrecht und Fachanwältin für Strafrecht in München, klärt über die fünf größten Irrtümer zur Steuerhinterziehung auf und zeigt, warum schnelles Handeln im Verdachtsfall entscheidend ist.
Übersicht:
- „Kleine Beträge sind nicht relevant.“
- „Wenn das Finanzamt mich erwischt, kann ich immer noch eine Selbstanzeige machen.“
- „Steuerhinterziehung betrifft nur große Unternehmen und Reiche.“
- „Ohne hohe Summen gibt es keine Gefängnisstrafe.“
- „Das Finanzamt merkt das doch nie!“
- Fazit: Steuerhinterziehung ist kein Spiel
- FAQ
1. „Kleine Beträge sind nicht relevant.“
✔️ Fakt: Jeder kann ins Visier der Steuerfahndung geraten – auch Selbstständige, Kleinunternehmer oder Influencer.
Viele denken, dass Steuerhinterziehung nur ein Problem für Millionäre oder große Konzerne ist. Doch die Realität sieht anders aus:
- Freiberufler & Gewerbetreibende: Schon wer private Kosten als Betriebsausgaben absetzt oder Einnahmen verschweigt, macht sich strafbar.
- Influencer & Content Creator: Wer kostenlose Produkte oder Kooperationen nicht versteuert, riskiert eine Steuerprüfung.
- Privatpersonen: Auch das Verschweigen von Mieteinnahmen, die Nichtangabe von Nebeneinkünften oder Schwarzarbeit kann strafrechtlich verfolgt werden.
💡 Beispiel: Ein Influencer erhält regelmäßig kostenlose Luxusprodukte und Reisen von Kooperationspartnern. Er versteuert diese geldwerten Vorteile nicht. Eine Betriebsprüfung deckt die Steuerhinterziehung auf, und das Finanzamt fordert hohe Nachzahlungen – zusätzlich droht ein Steuerstrafverfahren.

Lesen Sie hierzu unseren Beitrag zum Thema Influencer & Steuern: 7 harte Fakten – Wann droht ein Steuerstrafverfahren?
2. „Wenn das Finanzamt mich erwischt, kann ich immer noch eine Selbstanzeige machen.“
✔️ Fakt: Eine Selbstanzeige schützt nur, wenn sie rechtzeitig und vollständig ist!
Viele glauben, dass sie einfach eine Selbstanzeige einreichen können, sobald das Finanzamt Verdacht schöpft. Doch das ist ein gefährlicher Irrtum. Eine wirksame strafbefreiende Selbstanzeige muss bestimmten Voraussetzungen entsprechen:
- Sie muss vollständig sein: Das bedeutet, dass alle hinterzogenen Steuern der letzten 10-15 Jahre offengelegt werden müssen.
- Sie muss rechtzeitig erfolgen: Wenn das Finanzamt bereits Ermittlungen aufgenommen hat, ist es für eine strafbefreiende Selbstanzeige zu spät. Die Steuerhinterziehung darf noch nicht entdeckt worden sein.
- Die hinterzogenen Steuern müssen fristgerecht nachgezahlt werden: Ohne vollständige Zahlung gibt es keine Straffreiheit.
💡 Beispiel: Ein Unternehmer aus München hatte über Jahre hinweg Einnahmen aus Schwarzarbeit nicht versteuert. Als er eine Betriebsprüfung befürchtet, reicht er eine Selbstanzeige ein – jedoch nur für die letzten fünf Jahre. Das Finanzamt lehnt die Selbstanzeige als unvollständig ab und leitet ein Steuerstrafverfahren ein.
Unser Tipp: Wer eine Selbstanzeige in Erwägung zieht, sollte sich unbedingt von einem erfahrenen Fachanwalt für Steuerrecht beraten lassen. Eine fehlerhafte Selbstanzeige kann sonst zum Bumerang werden! Unsere Partnerin Dr. Jasmin Haider ist Fachanwältin für Steuerrecht und Fachanwältin für Strafrecht in München. Sie berät Beschuldigte in Steuerstrafverfahren und begleitet Sie bei Ihrer Selbstanzeige.
3. „Steuerhinterziehung betrifft nur große Unternehmen und Reiche.“
✔️ Fakt: Jeder kann ins Visier der Steuerfahndung geraten – auch Selbstständige, Kleinunternehmer oder Influencer.
Viele denken, dass Steuerhinterziehung nur ein Problem für Millionäre oder große Konzerne ist. Doch die Realität sieht anders aus:
- Freiberufler & Gewerbetreibende: Schon wer private Kosten als Betriebsausgaben absetzt oder Einnahmen verschweigt, macht sich strafbar.
- Influencer & Content Creator: Wer kostenlose Produkte oder Kooperationen nicht versteuert, riskiert eine Steuerprüfung.
- Privatpersonen: Auch das Verschweigen von Mieteinnahmen, die Nichtangabe von Nebeneinkünften oder Schwarzarbeit kann strafrechtlich verfolgt werden.
💡 Beispiel: Ein Influencer erhält regelmäßig kostenlose Luxusprodukte und Reisen von Kooperationspartnern. Er versteuert diese geldwerten Vorteile nicht. Eine Betriebsprüfung deckt die Steuerhinterziehung auf, und das Finanzamt fordert hohe Nachzahlungen – zusätzlich droht ein Steuerstrafverfahren.

Lesen Sie hierzu unseren Beitrag zum Thema Steuerhinterziehung
4. „Ohne hohe Summen gibt es keine Gefängnisstrafe.“
✔️ Fakt: Schon mittlere Beträge können zu Haftstrafen führen!
Während kleinere Steuerhinterziehungen häufig mit Geldstrafen geahndet werden, muss schon ab 50.000 € hinterzogenen Steuern eine Freiheitsstrafe verhängt werden.
💡 Beispiel: Ein Unternehmer schreibt jahrelang private Kosten (z. B. Urlaube, Luxusautos) als betriebliche Ausgaben ab. Die Steuerhinterziehung beläuft sich auf 120.000 €. Je nach Einzelfall kann das Gericht hier sogar eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung aussprechen, z.B. falls bereits Vorstrafen vorhanden sind.
Steuerhinterziehung kann nicht nur teuer, sondern auch existenzbedrohend sein!
5. „Das Finanzamt merkt das doch nie!“
✔️ Fakt: Das Finanzamt ist digital bestens vernetzt – und nutzt KI, Big Data und internationale Abkommen!
Viele glauben, dass das Finanzamt kleine Unstimmigkeiten nicht bemerkt. Doch die Realität sieht anders aus. Die Steuerfahndung nutzt zahlreiche moderne Werkzeuge, um Unregelmäßigkeiten aufzudecken:
- Automatisierte Kontoabfragen und Kontrollmitteilungen
- Internationale Finanzabkommen (CRS, FATCA)
- Social-Media-Überwachung (z. B. Lifestyle vs. Steuererklärung)
- Künstliche Intelligenz (KI) zur Datenanalyse
💡 Beispiel: Das Finanzamt führt eine Betriebsprüfung bei einem Unternehmen durch. Dort ergeben sich Hinweise auf Kooperationen mit Influencern. In der Folge werden die Steuererklärungen der Influencer geprüft und möglicherweise Steuerstrafverfahren eingeleitet, wenn die Einkünfte nicht angegeben wurden.
Fazit: Steuerhinterziehung ist kein Spiel – und Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!
❌ „Kleine Beträge sind egal“ → Falsch!
❌ „Eine Selbstanzeige rettet mich“ → Nicht unbedingt!
❌ „Das Finanzamt interessiert sich nicht für mich“ → Irrtum!
❌ „Dann kaufe ich mich eben mit einer kleinen Geldstrafe frei.“ → Gefängnis kann drohen!
❌ „Das merkt eh niemand.“ → Falsch!
Wenn gegen Sie ermittelt wird, sollten Sie schnell handeln. Dr. Jasmin Haider, Fachanwältin für Steuerrecht und Strafrecht in München, unterstützt Sie diskret und professionell – vom Erstgespräch bis zur Verteidigung vor Gericht.
FAQ
Ist Steuerhinterziehung bei kleinen Beträgen irrelevant?
Nein, auch kleine Beträge gelten als Steuerhinterziehung. Bereits wenige Euro können strafbar sein, wobei die Strafe von der Höhe und Dauer der Hinterziehung abhängt.
Kann ich eine Selbstanzeige machen, wenn das Finanzamt mich erwischt?
Nein, eine strafbefreiende Selbstanzeige ist nur möglich, wenn sie rechtzeitig und vollständig erfolgt. Sobald das Finanzamt ermittelt, ist es für eine Selbstanzeige zu spät.
Betrifft Steuerhinterziehung nur große Unternehmen und Reiche?
Nein, jeder kann ins Visier der Steuerfahndung geraten. Auch Selbstständige, Influencer oder Privatpersonen, die Einnahmen verschweigen oder falsche Angaben machen, können strafrechtlich verfolgt werden.
Gibt es keine Gefängnisstrafen ohne hohe Summen?
Doch, es gibt Fälle, in denen auch bei kleineren Summen Freiheitsstrafen verhängt werden, besonders wenn eine Steuerhinterziehung systematisch und über Jahre hinweg betrieben wurde. Die Höhe der Strafe hängt vom Einzelfall ab, das Gesetz gibt lediglich einen Rahmen vor. Daher ist eine effektive Verteidigung beim Vorwurf der Steuerhinterziehung umso wichtiger.
Merkt das Finanzamt Steuerhinterziehung überhaupt?
Ja, das Finanzamt hat moderne Methoden zur Datenanalyse und erhält oft Hinweise von Banken, internationalen Behörden, anderen Steuerpflichtigen, Strafanzeigen oder Betriebsprüfungen.
Was sollte ich tun, wenn ich unsicher bin, ob ich Steuern hinterzogen habe?
Wer unsicher ist, sollte sich schnellstmöglich an einen Fachanwalt für Steuerrecht wenden, um mögliche Strafen zu minimieren oder eine Selbstanzeige korrekt einzureichen. Wir beraten Sie diskret und kompetent.
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